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WEIBLICH, WEIBLICHER, FÜHRUNG IM 21. JAHRHUNDERT

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Die Trainerin der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft Steffi Jones tut es, Bundeskanzlerin Angela Merkel auch, Yahoo-Chefin Marissa Mayer und der amtierende US-Präsident Barack Obama reihen sich ebenfalls in die Riege ein: Sie führen charismatisch und integrierend.

Das ist für mich nicht nur eine eher weibliche Angelegenheit – wohlwissend, dass Barack Obama dies nicht ist –, sondern entspricht auch dem Zeitgeist.

Dominanz und Status haben ausgedient

Ich möchte hier nicht in die Genderdiskussion eintreten und mich auch nicht zur Frauenquote äußern. Nur ich finde: Führung wird mehr und mehr weiblich, soll heißen: kollaborativer.

Sie haben es sicher selbst erlebt: Bis in die 1950er Jahre hinein wurde Führung mit autoritärer Herrschaft gleichgesetzt und die klassische Rollenverteilung erfreute sich großer Beliebtheit. Frauen wurden lange Zeit sogar jegliche Führungs-Qualitäten abgesprochen. Die Dinosaurier hatten die Macht in den Unternehmen und haben ihr Revier verteidigt.

Viel schlimmer noch: Sie haben den Wettbewerb zwischen den Abteilungen geschürt – schließlich wollte jede Führungskraft den Status verteidigen und sich im Hierarchiegerangel in der Pole Position platzieren.

Doch diese Art der Führung funktioniert in meinen Augen heute nur noch selten.

Der Trump-Effekt

Die Frage ist natürlich: Was heißt selten, wenn wir auf die Wahl in den USA schauen? Sicher steht Donald Trump nicht für integrierendes Wirken. Das ist aber auch nicht der Punkt. Ich rede von kurz- und langwelligen Bewegungen, und diesen kann sich keiner entziehen. Denn am Ende entscheidet der wirtschaftliche und gesellschaftliche Erfolg der Menschen über den Verbleib einer Regierung, ob die Menschen Verbesserungen spüren oder eben auch nicht.

Integrierend und auf Nutzen gerichtetes Wirken heißt hier, ausgehen von dem, was da ist, sich darauf einstellen und mit dem eigenen Kompass das Beste bewirken. Nicht kämpfen und nicht moralisieren. Ein Kampf wäre verloren, bevor er begonnen hat – das ist wie bei Don Quichote mit den Windmühlen. Und moralisieren ist zwar schön, erzeugt ein gutes Gefühl und den Schein des Gutmenschen, aber bewirken wird dies nichts.

Klar gibt es zwischen 0 und 1 eine Linie, es ist nicht alles schwarz oder weiß. Doch am Ende sind wir Menschen selbst dafür verantwortlich, dass wir unseren Kindern ein erfolgreiches Erbe hinterlassen, auf dem sie aufbauen können – gerade jetzt, wo sich alles verändert und nichts mehr sicher ist. Insbesondere nicht die Renten. Wir können dabei nicht isoliert denken und handeln, die Welt ist durch und durch vernetzt.

Eine vernetzte Welt verlangt eine vernetzte Führung

Auf die Unternehmenswelt übertragen heißt dies: In der heutigen Zeit sollte es nicht mehr entscheidend sein, wie gut jede Organisationseinheit ist oder einzelne Mitarbeiter und Führungskräfte sind. Ich habe schon öfter darüber geschrieben: Unternehmen können heute nur noch erfolgreich sein, wenn sie den Kundennutzen in den Fokus stellen und alle Prozesse so ausrichten, dass sie einen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten: den Kunden zufriedenzustellen.

Es ist wie in der Evolution: In jedem Organismus arbeiten die Zellen zusammen für einen gemeinsamen Zweck. Was Nutzen erzeugt, bleibt erhalten, was keinen Nutzen liefert, fliegt raus. Übertragen auf Unternehmen bedeutet das: Abteilungen arbeiten zusammen und Grenzen verschwinden – denn die Arbeit der einen Abteilung hat unweigerlich Auswirkungen auf die anderen drum herum. Führungskräfte sollten genau diesen natürlichen Prozess unterstützen und nicht konterkarieren.

Was daran weiblich ist? Genau diese zeitgemäße Denkweise bringen Frauen von Natur aus mit. Sie denken vernetzter, achten mehr auf ihre Umgebung und haben das große Ganze im Blick – wie es eben die gesellschaftliche Rolle der Frauen war und auch heute zum Teil noch ist. Diese Art des Denkens ist für Unternehmen ein großer Gewinn und ein kleiner Vorteil im Vergleich zu manch männlichen Führungskräften.

Führungskräfte besser auswählen

Nun liegt es mir fern, den „weiblichen“ Führungsstil als das Allheilmittel für Unternehmen zu propagieren. Denn jede Führungskraft sollte situativ entscheiden, ob autoritär, laissez-faire oder kollaborativ angebracht ist – und natürlich all diese Führungsstile beherrschen.

Eines empfehle ich Ihnen jedoch: Schauen Sie bei der Wahl Ihrer Führungskräfte nicht nur auf die fachliche Qualifikation und Führungserfahrung, sondern danach, ob der- bzw. diejenige zu Ihnen, Ihren Mitarbeitern und Kunden passt. Wir in der Osthus Unternehmensgruppe legen großen Wert darauf, herauszufinden, dass der Mensch zu uns passt. Ob Mann oder Frau – die Führungskraft muss so ticken wie wir. Denn nur so kann sie wirklich einen Beitrag zum Kundenwohl und zum Erfolg unseres Unternehmens leisten.

Worauf achten Sie bei der Auswahl Ihrer Führungskräfte?

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